Heimat- und Geschichtsblatt: eine Erfolgsgeschichte - Spenden geben Garantie

Zwar nur 28 Seiten dünn war die Erstausgabe der Beginn einer ganz speziellen Leidenschaft, die man genauso gut mit Heimatliebe definieren kann. Es gelang, unserer Johannesberger Bevölkerung keineswegs alle zwei Jahre, sondern jedes Jahr ein Heimat- und Geschichtsblatt an die Hand zu geben. Es war, ist und wird uns wichtig bleiben, den Augenblick der Gegenwart festzuhalten, aber auch Persönlichkeiten zu würdigen und die Einblicke in die Vergangenheit lebendig werden zu lassen.


1. Ausgabe 1987

Dieses Bild zeigt das Cover des ersten HGVJ Jahrbuch

Der »HGV« hat von Beginn an darauf gehofft, dass sich die Druck- und Herstellungs-kosten über Spenden decken werden. Auf dieses Prinzip »Hoffnung« konnte sich der Verein dank der Geberqualitäten seitens unserer Bevölkerung bis heute verlassen.

Die Zahlen sprechen für sich, für das Interesse, das stets in unserer Leserschaft wachgehalten werden konnte. Dies gilt auch für deren Verlässlichkeit. Die Spendenbereitschaft garantierte bislang die Finanzierung und gab dem »HGV« die nötige Motivation, sich immer wieder neu anregen und inspirieren zu lassen, denn schließlich werden alle Artikel ehrenamtlich und äußerst gewissenhaft recherchiert.

Für die seither 34 Ausgaben waren :

  • 346.083,72 Euro aufzubringen. 
  • Die insgesamt 661 Artikel verteilen sich auf 10.463 Seiten

Ausgabe 2020

Dieses Bild zeigt das Cover des Jahrbuches 2020

Neutrale und aktuelle Johannesberger Stimme

Die bisherige Serie des Johannesberger Heimat- und Geschichtsblattes kann für sich in Anspruch nehmen, als Erfolgsgeschichte eingestuft zu werden. Gerade als die Seitenzahl immer üppiger wurde und damit die Kosten »nach oben« gestiegen sind, wurden extern wie vereinsintern wiederkehrend Rufe lauter, die Exemplare nicht mehr zu verschenken, sondern über Vertriebsstellen zum Verkauf anzubieten.Trotz manch heftiger Diskussionen und mehrerer Überlegungen, kamen die Vereinsgremien zum wiederkehrenden Ergebnis, den bewährten Modus beizubehalten und die Hefte weiterhin auf der Basis folgender schlüssiger Begründungen mit einem Überweisungsträger in die Haushalte zu verteilen:

  • Der Heimat- und Geschichtsverein ist angetreten, den Alt- wie Neubürgern »Heimat und Geschichte« zu vermitteln und unkompliziert näher zu bringen;
  • mit der Verteilung von Haus zu Haus direktes Interesse zu wecken;
  • bei einem angedachten Verkauf der Hefte mit Fixbeträgen wird der »HGV« nicht einmal einen Bruchteil der Bevölkerung erreichen, weil sich erfahrungsgemäß nicht alle Haushalte angesprochen fühlen. Damit hätte der Johannesberger Heimat- und Geschichtsverein seine gesetzten Ziele unwiederbringlich verfehlt.
  • Das Risiko, die jeweiligen Ausgaben über Spenden zu finanzieren, sei angesichts der Tatsache, dass sich viele Johannesberger mit der hiesigen Geschichte identifizieren, überschau- und kalkulierbar.

 


Aus dem Kalenderblatt:

01. Januar 1988

Frau Angelika Röhrs-Müller wird zur Aufarbeitung des gemeindlichen Archivs eingestellt. Es ist die Geburtsstunde der Gemeindechronik »800 Jahre Gemeinde Johannesberg.


Chronik der Gemeinde Johannesberg

Das Bild zeigt eine Kirche mit dem Text Johannesberg davor

Aus dem Kalenderblatt:

9. Juni 1991

Die Vorstellung der Gemeindechronik, sie ist ein besonderes Erlebnis! Bürgermeister Michael Rosner erhält die Gelegenheit, seine Dorfphiloso[1]phie an den Mann und an die Frau zu bringen, die Autorin Angelika Röhrs-Müller weiß von ihren Erlebnissen und Erfahrungen zu berichten. Das kulturelle Beiwerk, das Orchester Collegium Instrumentale Aschaf[1]fenburg unter der Leitung von Franz Peter Huber, spielt die Symphonie Nr. 5 in B-Dur von Schubert und die Sinfonia in D-Dur von Josef Haydn. Was man so hört: es sind alle begeistert und auch die vielen Ehrengäste sind über die gute Qualität des Buches »800 Jahre Gemeinde Johannes[1]berg« sehr angetan.

Geschichtsblatt - Geburtsstunde der Chronik im Kleinen

Die einzeln aufgezählten Überlegungen basieren auf dem unerschütterlichen Glauben des gegenseitigen Vertrauens: »Bevölkerung - Verein« - »Verein - Bevölkerung«.

Angelika Röhrs-Müller - am 22. August 1995 allzu früh verstorben - ist auch heute noch ein sehr hoch einzuschätzender Gewinn für die hiesige Geschichtsforschung. Sie erzählte, im Archiv der Gemeinde Johannesberg, der verschiedenen Staatsarchive, des Stadt- und Stiftsarchivs usw. bei den Sichtungen vorhandener Aufzeichnungen eine Fülle schriftlicher Unterlagen gefunden zu haben, diese in einer »Gemeindechronik« unterzubringen, den gegebenen Rahmen sprengen würde. Darin befänden sich nämlich Darstellungen, die zwar keinen Platz in der Chronik finden können, die es aber wert seien, anderweitig bekanntgemacht zu werden. Diese Einschätzung der vorhandenen Aktenlage war für den 1. Vorsitzenden die eigentliche Geburtsstunde der Geschichtsblätter. Dabei soll jedoch nicht verschwiegen werden, dass der Karlsteiner Kunst- und Geschichtsverein mit seinen Publikationen als hilfreiches Vorbild beigezogen werden konnte.

Heimat in Bild und Text erleben

Mehr und mehr wurde die Fortschreibung der jährlichen Chronik »verfeinert«, die auch hauptsächlich »Schuld« daran trägt, dass die Seitenzahlen an die 400 (in einem Fall sogar auf 480) angestiegen sind und das ursprüngliche Heft schlichtweg der Bezeichnung »Blatt« entwachsen war. Gerade deshalb wird das Lob gerne gehört, der Johannesberger Heimat- und Geschichtsverein sei einer der wenigen Vereine, die nicht nur der Vergangenheit, sondern vor allem der Gegenwart Aufmerksamkeit schenken würden, auch wenn diese erst in Folge mehrerer Jahre zu einer wahren Fundgrube werde.

Es sei nur im Nebensatz erwähnt, dass die Vorbereitungsarbeiten für das jeweilige Heimat- und Geschichtsblatt in der Tat den Platz eines »Freizeitfressers« einnehmen. Dennoch bringen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Geschichtsvereins sehr viel Herzblut in ihr Arbeitsfeld ein. Schmerzlich ist deshalb, wenn ab und zu aus zweifelsfrei niederen Beweggründen nach dem sprichwörtlichen Haar in der Suppe gesucht wurde. Aber auch diese Erkenntnisse gehören - wie gern gehörtes Lob - genauso zu den bisherigen 34 Heimat- und Geschichtsblättern als manchmal demotivierendes Negativum dazu.

Allen Widrigkeiten zum Trotz behielt indes das Johannesberger Heimat- und Geschichtsblatt ihren wohlgeachteten Ruf. Die neutrale und in der Wiedergabe stets aktuelle Johannesberger Chronik versteht sich als nachlesbare Stimme, die bis in die Gegenwart hörbar geblieben ist und - so bleibt zu hoffen - auch in Zukunft nicht verstummen wird.

Dass die Leserschaft die Arbeit des Heimat- und Geschichtsvereins immer aufs Neue unterstützt hat, verlieh den Autoren, den Lektoren, der Vorstandschaft Kraft und Energie, sich für die selbst gesteckten Ideale einzutreten.

Dankeschön für nunmehr 35 Jahre bewährte Ideenbörse

Es ist dem langjährigen 1. Vorsitzenden Michael Rosner ein Herzensbedürfnis, all diejenigen in ein unbeschreiblich großes Dankeschön einzuschließen, denen es bis heute wichtig geblieben ist, dass der Heimat- und Geschichtsverein für die Johannesberger Gemeinschaft einen dauerhaften Dienst leistet. Wünschenswert ist darüber hinaus, dass diese besondere Form der Ideenbörse, die sich präzise und konkret mit Liebe zur Heimat definieren lässt, mit der bisher gelebten Überzeugungskraft auch an künftige Generationen weitergegeben wird


Das Bild zeigt die wichtigen Ortsteile Johannesbergs